lines and horizons 2017

Lines and Horizons, Westend 3.7.2017- 23.3.2018

kuratiert von Anne Marie Freybourg

Als Fotokünstler beschäftigt mich, die Landschaft in ihrer ganzen Schönheit, ohne dass sie unnatürlich wirkt, also natürlich bleibt, abzubilden. Zugleich sollte das Bild der Landschaft nicht kitschig oder zu schön, zu prachtvoll und klar sein. Dies versuche ich durch eine spezielle Fototechnik, aber im Wesentlichen ohne Nachbearbeitung, zu erreichen, mit der die Brillanz der Natur in einer neuen Interpretation möglich wurde. Der langwierige Aufnahmeprozess war bei jedem Licht anders und bei jeder Bewegung neu zu berechnen. Eine Jagd und ein Treiben, um den Moment in ein neues Gewand zu hüllen.

In den Serien „Lines“ und „outer“ gibt der Horizont dem Blick des Betrachters wie ein Anker Halt. Schon im klassischen Landschaftspanorama spielt der Horizont eine dominierende Rolle. In meinen Bildern wird das Landschaftspanorama aufgebrochen, zerlegt und wieder in neue Formen gegossen und gezogen. Der Horizont fungiert hier als Zeichen des Neuen, des Unbekannten, auch der Weite. Und als eine Maßeinheit der Proportionen innerhalb des Bildes. Zudem wirft die Linie, die wir als Ferne deuten, auch die Frage des Zukünftigen, Kommenden, Erreichbaren auf.

Es geht mir um das Ausloten der Grenze zur Auflösung in Licht und Farbe. Die amerikanische Künstlerin Agnes Martin hat diese Form der Reduktion und Abstraktion sehr schön beschrieben: „Künstlerische Arbeit, die vollkommen abstrakt ist, frei von jedem Ausdruck der Außenwelt, ist wie Musik, und man kann sich in der gleichen Weise auf sie einlassen. Unsere Reaktion auf Linie und Ton und Farbe ist die gleiche wie auf Klänge. Und ähnlich wie Musik ist abstrakte Kunst thematisch. Sie hat Bedeutung für uns, die über den Ausdruck in Worten hinausgeht.“

Lines-Horizons catalogue